Daher hat Innenminister Roman Poseck seine diesjährige Sommerreise unter das Motto „Krisenvorsorge und Resilienz“ gestellt und verschiedene Einrichtungen, wie Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Freiwillige Feuerwehren, Berufs- und Werkfeuerwehren sowie Hilfsorganisationen besucht, um sich über deren Maßnahmen zum Schutz vor Krisen und zur Stärkung der Resilienz zu informieren.
Innenminister Roman Poseck erklärte nach seiner 8-tägigen Sommertour: „Mit Blick auf die aktuelle Sicherheitslage war es mir wichtig, den Schwerpunkt meiner Sommerreise auf die Themen Krisenvorsorge und Resilienz zu legen. Die Erfahrung der Corona-Pandemie hat gezeigt, wie verletzlich unsere global vernetzten Systeme sind. Auch der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die daraus entstehenden Folgen wie Sabotage und Spionage zeigen unseren Handlungsbedarf auf. Wir müssen uns auf allen Ebenen sehr intensiv mit diesen Themen auseinandersetzen. Krisenvorsorge und Resilienz sind die besten Garantien dafür, dass die Gesellschaft und Wirtschaft in unsicheren Zeiten handlungsfähig bleiben. Meine Besuche vor Ort haben gezeigt, dass sowohl Stromversorgungsunternehmen, Werkfeuerwehren als auch Pharmaunternehmen sensibilisiert sind und bereits umfangreiche Maßnahmen zur Vorbereitung getroffen haben. Gleichwohl gibt es noch weitere Ansatzpunkte, um die Krisenvorsorge und Resilienz zu verbessern:
Einsatzkonzepte des Katastrophenschutzes werden ständig weiterentwickelt, weil sich Anforderungen und Rahmenbedingungen fortlaufend verändern. Das Land Hessen hat hier in den letzten Jahren ausgehend von seinen Rahmenempfehlungen für einen flächendeckenden Stromausfall aus dem Jahr 2012 kontinuierlich Wissenstransfer in die hessischen Kommunen geleistet. Ich durfte mir die Einsatzkonzepte für einen möglichen Stromausfall der Stadt Wiesbaden und des Hochtaunuskreises anschauen. Vor dem Eindruck dieser beiden Best-Practice-Ansätze, die in vorbildlicher Weise ein flächendeckendes Netz von Anlaufstellen für Bürgerinnen und Bürger in Notsituationen etabliert haben, werden wir die Einsatzplanung Stromausfall zum Schwerpunktthema der Abstimmung mit den unteren Katastrophenschutzbehörden machen, um eine flächendeckende Umsetzung solcher Konzepte im Land weiter zu fördern.
Als besonders herausfordernd für die unteren Katastrophenschutzbehörden hat sich vor Ort die Erfassung von Personen in häuslicher Pflege gezeigt, die bspw. zum Betrieb von Beatmungs- oder Ernährungsmaschinen dringend auf eine funktionierende Stromversorgung angewiesen sind. Im Gegensatz zu Pflegeheimen liegen den unteren Katastrophenschutzbehörden Daten von Personen in häuslicher Pflege mit entsprechendem Bedarf in der Regel nicht vor. Mir ist es ein besonderes Anliegen, auch dieses Thema weiter voranzubringen.“