Ein Vorhaben, das auch im Koalitionsvertrag festgehalten ist und das im Herbst in die Tat umgesetzt werden soll. In der Vorphase wird nun bereits das Modellvorhaben Zweite Chance – Wohnungslose in Kooperation mit der Pro Arbeit - Kreis Offenbach – (AöR) – Kommunales Jobcenter (Pro Arbeit) umgesetzt.
Das Projekt richtet sich an Menschen in prekären Lebensverhältnissen, insbesondere an wohnungs- und obdachlose Personen, Menschen, die Grundsicherung beziehen sowie an Akteure der Zivilgesellschaft. Ziel ist, sie durch individuelle Unterstützung, durch am Arbeitsmarkt orientierte Maßnahmen, Gesundheitsförderung und Beratung zu begleiten und ihnen soziale und berufliche Integration zu ermöglichen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Sozialraum, also der Arbeit vor Ort – mit klaren Zuständigkeiten, und niedrigschwelliger Ansprache.
"Mit einem ressortübergreifenden Aktionsplan gegen Armut werden wir vorbeugende Maßnahmen ergreifen und Strukturen und Angebote schaffen, die Armut und Armutsfolgen beseitigen. Denn Armut betrifft Menschen aller Altersschichten in unserem Land und ihre Zahl nimmt zu“, sagte Sozialministerin Heike Hofmann. „Das Projekt Zweite Chance, das wir nun vorgreifend realisieren, setzt genau das bereits im Kleinen in die Tat um und hilft, soziale Teilhabe für alle zu ermöglichen“, so Hofmann weiter.
Kooperation als Schlüssel zum Erfolg
Die Basis des Modellvorhabens ist eine Kooperationsvereinbarung zwischen Pro Arbeit und dem Hessischen Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales. Im Zentrum steht dabei die stärkere Vernetzung aller hessischen Akteure. Das Ministerium übernimmt die Schirmherrschaft des Projekts und unterstützt Pro Arbeit und die weiteren Akteure bei der Durchführung. „Zweite Chance hat über Hessen hinaus Modellcharakter. Denn das Projekt reicht weit über die bloße Versorgung der Zielgruppe mit Unterkünften und sozialen Dienstleistungen hinaus. Es stellt mit Blick auf eine mögliche Integration in den Arbeitsmarkt besonders das Vertrauen in die Bereitschaft und die Fähigkeit der Menschen, zukünftig ohne fremde Hilfen ihr Leben bestreiten zu können, in den Mittelpunkt“, führte Sozialministerin Hofmann aus. Somit verknüpfe Zweite Chance auf innovative Weise soziale Fürsorge mit Arbeitsmarktintegration, um Armut und sozialer Spaltung entgegenzuwirken. „Wir wollen allen Menschen die Möglichkeit zu eröffnen, ein selbstbestimmtes Leben ohne Abhängigkeiten führen zu können“, so die Sozialministerin.
Am 14. Oktober 2025 wird das Projekt Zweite Chance in der Hessischen Landesvertretung in Brüssel im Rahmen der Veranstaltung Zukunft sozial gestalten: Armutsbekämpfung in Hessen und Europa vorgestellt. Die Veranstaltung markiert den Auftakt zum Hessischen Aktionsplan gegen Armut und ist Teil der Europäischen Woche der Regionen und Städte 2025.