Im Rahmen der interdisziplinären Konferenz mit über 100 Teilnehmenden gab es Fachbeiträge der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main, der Meldestelle „HessenGegenHetze“ des Polizeipräsidiums Frankfurt am Main, des Frauen-Softwarehaus e.V., des Deutschen Kinderschutzbundes sowie des Weißen Rings e.V.
Gewalt kann auch digital stattfinden
Staatssekretärin Tanja Eichner: „Häusliche Gewalt ist nicht nur auf physische Übergriffe beschränkt. In einer digital vernetzten Welt hat auch die digitale Gewalt gegen Frauen in den letzten Jahren erschreckend zugenommen. Dies belegen die Erfahrungen der Beratungsstellen. Cyberstalking, Belästigung in sozialen Medien, Verbreitung von intimen Bildern ohne Einwilligung und andere Formen digitaler Gewalt sind eine traurige Realität für viele Frauen weltweit. Diese Formen der Gewalt können genauso verheerend sein wie physische Übergriffe und hinterlassen oft tiefe seelische Narben.“
Das Thema hat eine große praktische Relevanz, da sich (Ex-)Partnerschaftsgewalt und sexualisierte Gewalt immer mehr digitalisieren. Fachberatungsstellen des Bundesverbands, Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe vermerken bereits seit Jahren einen Anstieg an Beratungsanfragen zu diesem Themenkomplex.
Verfahren wegen häuslicher Gewalt weiter verbessern
Tanja Eichner: „Gegen digitale häusliche Gewalt muss genauso konsequent wie gegen physische Übergriffe vorgegangen werden. Die Bekämpfung von Partnerschaftsgewalt gelingt am besten in gemeinsamer Zusammenarbeit zwischen staatlichen Behörden und NGOs. Insofern ist die heutige Konferenz ein wichtiger Beitrag auf dem Weg zu einer Welt, die Gewalt in Beziehungen nicht toleriert, sondern frühzeitig unterbindet und den Opfern hilft.“
Gleichzeitigt betont Justizminister Christian Heinz: „Wir dulden keine Gewalt gegen Frauen, weder in der digitalen, noch in der analogen Welt. Im Rahmen des Frauensicherheitspakets der Landesregierung wollen wir hochgefährdete Frauen und ihre Kinder durch einen erweiterten Einsatz der elektronischen Fußfessel besser schützen und justizielle Verfahren wegen häuslicher Gewalt weiter verbessern.“